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Willkommen in der Schloßkirche
Auf dem heutigen Schloßberg gründeten 1136 die Benediktiner
ein Kloster. "Ora et labora" - "bete und arbeite" heißt die kurzgefaßte
Regel dieser Mönchsgemeinschaft. Das Kloster wurde bereits 1540 aufgelöst,
die Kirche - einst als Marienkirche geweiht - mehrfach umgebaut. Trotz
einer wechselvollen Geschichte treffen sich hier bis heute Menschen, um
miteinander zu beten, Gemeinschaft zu erleben und auf die Botschaft der
Bibel zu hören. Das Vertrauen zu dem selben Gott und der Wille, sich
am Leben von Jesus Christus zu orientieren, vereint nicht nur die verschiedensten
Menschen der Schloßkirchgemeinde sondern verbindet uns auch mit vielen
Generationen von Christen vor uns. Die Schloßkirchgemeinde grüßt
Sie und lädt Sie ein, sich mit der Kirche und der Gemeinde vertraut
zu machen.
Die
Glocken rufen die Gemeinde zusammen und erinnern morgens und abends ans
Gebet. Das Geläut erklingt vor und nach jedem Gottesdienst: Ruferglocke
(d), Christus-glocke (f), Taufglocke (g), Gebetsglocke (b).
Der barocke Taufstein mit hölzernem Deckel steht im Chorraum und
stammt von 1668. Hier begann für viele Menschen ihr Leben in Verbindung
mit Gott. |
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Der
Altar ist der Tisch, um den sich die Gemeinde versammelt. Hier - am Dienstaltar
in der Vierung - feiert sie miteinander Abendmahl, so wie es Jesus mit
seinen Freunden getan hat. Im Sakramentshäuschen (um 1300) an der
Nordwand des Chorraumes wurden früher die Elemente des Abenmahls
- Brot und Wein - aufbewahrt. Im Zentrum des Chorraumes steht der Flügelaltar
aus dem Jahr 1499. Ursprünglich wurde er - vermutlich von Pankratius
Grueber - für die Großenhainer Katharinenkirche geschaffen.
Neben Heiligenbildern sind vor allem Szenen aus dem Leben und Martyrium
der heiligen Katharina dargestellt. Eine Figur des leidenden Christus -
der Schmerzensmann - bekrönt den Altar. |
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Am
Deckengewölbe des Chorraumes sind
Fresken von 1530 freigelegt worden. Sie zeigen Matthäus, Markus,
Lukas und Johannes - die Autoren der Evangelien - mit ihren Symbolfiguren.
Diese Männer haben Begebenheiten aus dem Leben Jesu überliefert.
Die Deckenmalerei macht deutlich, daß dies in der Kirche auch weiterhin
geschehen soll.
Das Leiden von Jesus Christus tritt uns in der sogenannten
"Geißelsäule" entgegen. Diese einzigartige Darstellung der Folterung
Jesu diente den Mönchen zur Meditation über ihre eigene Schuld.
Die Säule wurde von dem Meister HW (Hans Witten) 1515 aus einem gewaltigen
Eichenstamm geschnitzt.
Das monumentale ehemalige Haupt- oder
Nordportal der Kirche befindet sich jetzt im Inneren an der Südwand.
In der unteren Ebene wird die Menschheit auf der Erde sinnbildlich dargestellt:
Man sieht die Stifter des Klosters, Kaiser Lothar und seine Frau Richenza,
sowie an den Innenseiten die beiden letzten Äbte. Das Gegenstück
dazu - im Portal ganz oben - ist der göttliche Gnadenstuhl mit der
heiligen Dreieinigkeit; Gott-Vater auf dem Thron sitzend, der Sohn Jesus
Christus am Kreuz und über dem Querbalken der Heilige Geist, dargestellt
als Taube. Die Verbindung zwischen dem menschlichen und göttlichen
Bereich schafft die mittlere Ebene, in deren Zentrum Maria mit dem Jesus-Kind
steht. An deren Seiten sind außen der Ordensheilige Benedikt und
seine Schwester Scholastika zu sehen, sowie innen Johannes der Täufer
und Johannes der Evangelist. |
Die Kunstwerke und Gestaltung sind Zeugen des Vertrauens von Menschen
zu dem einen Gott. Und damit dienen sie dem, was im evangelischen
Gottesdienst im Mittelpunkt steht: Das Weitergeben der Botschaft der Bibel.
Das geschieht von der Kanzel oder vom Lesepult. Die steinerne Wandkanzel
von 1538 wird im vorderen Teil der Kirche wieder aufgestellt.
Der schönste Schmuck einer Kirche sind aber nicht die Kunstwerke,
sondern die Menschen. Die Türen unserer Kirche sind für alle
offen. Jeden Sonntag feiern Jung und Alt Gottesdienst. In dieser Zeit lassen
die Menschen den Alltag hinter sich, konzentrieren sich auf Gott
und finden so wieder Kraft für ihr Leben. Eine besondere Rolle spielt
in der Schloßkirchgemeinde die Kirchenmusik. Nicht nur in Gottesdiensten,
sondern auch bei
Konzerten erklingt Musik verschiedener Zeiten und Stilrichtungen. Höhepunkte
für die Sängerinnen und Sänger der
Schloßkantorei sind die jährlichen Oratorienaufführungen.
Neben der Kirche ist das Gemeindehaus (Schloßplatz 7) Treffpunkt
für viele Gruppen unserer Gemeinde.
Gottesdienstplan
Anmeldungen für Besichtigungen sind im Pfarramt möglich.
Pfarramt
Schloßplatz 7 · 09113 Chemnitz
Telefon: 0371/36 95 50 · Fax: 0371/369 55 12
Wir danken für die freundliche Unterstützung:
Renaissance Chemnitz Hotel SchmidtBank · Dr. Torsten Herold ·
Fotostudio
Escherich
Redaktion: Pfarramt (Juni 99)
Fotos: Fotostudio Escherich, Ines Escherich
Layout/Satz: atelier weise |

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